"Ich werde in den kommenden Tagen nichts mehr zu
Griechenland schreiben."
"Warum denn das, Frau Müller?"
"Weil ich mich seit Wochen und Wochen durch so viele
Informationen dazu durchquäle um dann unterm Strich doch nur feststellen zu
können: Entweder mir werden Zwischen- und Teilinformationen vorenthalten oder
ich bin zu deppert um den Gesamtüberblick über Zusammenhänge dritter, vierter,
fünfter... xy Ebene herzustellen. Die widersprechen sich doch in der
Berichterstattung und in den Kommentaren dazu manchmal drei Mal in einem
Satz."
"Na na, so schwierig ist das doch alles nicht, Frau
Müller."
"Allereigentlich nicht, wenn ich es mir mit meiner
Hausfrauenseele anschaue:
1. Du gibst Geld aus, dass du eigentlich nicht hast
und auch in nächster Zukunft nicht haben wirst - dann biste irgendwann pleite.
2. Du leihst dir Geld, weil du keines hast, obwohl jeder,
auch der Geldgeber, weiß, dass du das nie aus eigener Kraft zurückzahlen
kannst.
3. Du leihst dir wieder Geld, um Zinsen und Raten für das
geliehene Geld zahlen zu können. Am besten noch vom gleichen Geldgeber, obwohl
jeder, auch du, weiß, dass du dann niemals wieder die Chance hast, aus diesem
Kreislauf heraus zu kommen.
Im jeden kleinen Privathaushalt würde man, schon vor der
nächsten Kreditvergabe, in die Privatinsolvenz gehen und während der
Wohlverhaltensphase mal eine paar Kurse über solide Haushaltsführung belegen
müssen."
"Nun, bei Staaten und zwischen Staaten ist das
anders und viiiiiiieeeellll komplizierter, Frau Müller!"
"Eben, sag ich doch. Meinem einfachen Horizont
erschließt sich die innere Logik der Abläufe und die geistige Gesundheit aller
Beteiligten nicht. Also lass ich es einfach."
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