14.7.15

"Ich werde in den kommenden Tagen nichts mehr zu Griechenland schreiben."

"Warum denn das, Frau Müller?"

"Weil ich mich seit Wochen und Wochen durch so viele Informationen dazu durchquäle um dann unterm Strich doch nur feststellen zu können: Entweder mir werden Zwischen- und Teilinformationen vorenthalten oder ich bin zu deppert um den Gesamtüberblick über Zusammenhänge dritter, vierter, fünfter... xy Ebene herzustellen. Die widersprechen sich doch in der Berichterstattung und in den Kommentaren dazu manchmal drei Mal in einem Satz."

"Na na, so schwierig ist das doch alles nicht, Frau Müller."

"Allereigentlich nicht, wenn ich es mir mit meiner Hausfrauenseele anschaue: 
1. Du gibst Geld aus, dass du eigentlich nicht hast und auch in nächster Zukunft nicht haben wirst - dann biste irgendwann pleite.
2. Du leihst dir Geld, weil du keines hast, obwohl jeder, auch der Geldgeber, weiß, dass du das nie aus eigener Kraft zurückzahlen kannst.
3. Du leihst dir wieder Geld, um Zinsen und Raten für das geliehene Geld zahlen zu können. Am besten noch vom gleichen Geldgeber, obwohl jeder, auch du, weiß, dass du dann niemals wieder die Chance hast, aus diesem Kreislauf heraus zu kommen.
Im jeden kleinen Privathaushalt würde man, schon vor der nächsten Kreditvergabe, in die Privatinsolvenz gehen und während der Wohlverhaltensphase mal eine paar Kurse über solide Haushaltsführung belegen müssen."

"Nun, bei Staaten und zwischen Staaten ist das anders und viiiiiiieeeellll komplizierter, Frau Müller!"

"Eben, sag ich doch. Meinem einfachen Horizont erschließt sich die innere Logik der Abläufe und die geistige Gesundheit aller Beteiligten nicht. Also lass ich es einfach."

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