Wir werden Rassismus nicht überwinden, solange wir uns nicht
grundlegend mit der Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen und dem
anscheinend im Menschen angelegten latenten Hang, zum eigenen inneren und
äußeren Vorteil, andere Menschen aufgrund von kultureller Herkunft, Status,
Religion, Alter, Geschlecht, sexueller Neigung zu diskriminieren,
auseinandersetzen.
"Welchen tieferen Beweggrund haben Menschen, sich über andere
zu stellen und was erlaubt ihnen nicht, sich selbst und ihre Meinung zu
hinterfragen?"
"In Kurzform*: Wenn das eigene Selbstbewusstsein in der
Kindheit geschreddert wurde, braucht es sowohl ein Subjekt/Objekt, dem
gegenüber es sich erhaben und wertvoller fühlen kann, als auch eine Autorität,
die die Hoffnung nährt, von ihr bei Wohlverhalten geliebt und befürsorgt zu
werden, um sich für jeweils kurze Momente heil und ganz zu fühlen.
Würde man dieses Konstrukt realistisch hinterfragen, würde
das irreale Selbstbild in sich zusammenbrechen und da wäre erstmal nur ein
Nichts bzw. das verzweifelte, überforderte, geschredderte kleine Kind. Das
macht so unendlich viel Angst, eine Angst, deren sich alle Abwehrmechanismen
vehement entgegenwerfen.
Aufgebrochen werden kann dies nur, wenn die Risse in dem
irrealen Konstrukt zu einem bewusst realisierten Leidensdruck und dem Willen
führen, sich damit nicht mehr zufrieden zu geben."
*Anmerkung
Und natürlich abgesehen von all den tausendundeins
Variablen, Mustern, Begriffen, Abzweigungen, Zusammenhänge, Verwobenes, etc.
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