5.5.15

„Ich arbeite so viel, denn mein Kind soll es später mal besser haben als ich es hatte!“

„Ja, das verstehe ich. Du arbeitest jetzt so viel und so viele Stunden, damit es dem kleinen Kerl später Mal besser geht, als es dir als kleines Kind erginge.“

„Ja, genau deshalb!“

„Erzähl mir von dem kleinen Kind, dem es damals so gar nicht gut ging.“

„Wir waren sehr arm und hatten nur eine kleine Wohnung. Mein Vater hat drüben in der Fabrik gearbeitet und meine Mutter ging putzen. Sonst hätte es nicht gereicht. Ich war dann oft alleine zu Hause und wenn meine Eltern da waren, dann waren sie meistens müde und erschöpft. Es gab auch oft Streit. Ich habe mich dann ganz tief unterm Bett versteckt und leise geweint. Es ging mir nicht gut“

„Es ging dem kleinen Kind nicht gut. Was denkst du denn, was hätte es sich denn mehr als alles in der Welt gewünscht? Was hätte ihm denn geholfen glücklicher zu sein?“

„Ach, das ist ganz einfach: Mehr Zeit mit den Eltern. Mehr zusammen spielen und lachen. Geschichten erzählen, mittags ab und an zusammen essen, spazieren gehen. Einfach viel, viel mehr Zeit zusammen sein.“


„Ja, das verstehe ich. Und du arbeitest jetzt so viel und so viele Stunden, damit es dem kleinen Kerl später Mal besser geht, als es dir als kleines Kind erginge.“

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