Lebenszeichen
Kurzfassung: Ich lebe noch. Irgendwie. Krankenhaus war eine
traumatische Erfahrung. Sonntags der Sturz, freitags sollte die OP sein. Schmerzhafte
Zwischentage. Am Freitag dann: Kein Bett frei, von 6.15h bis 13h im Warteraum
gesessen, nüchtern seit dem Abend vorher. Dann für eine Stunde ein Bett, um
dann mitgeteilt zu bekommen, dass ich wieder nach Hause kann, da kein OP-Raum
frei sei. Montags dann OP. Narkose Nachwirkungen elendig. Mittwochvormittag
Entlassung, weil Bett gebraucht wurde, obwohl ich mehrmals sagte, dass ich noch
nicht gehen will, da starke Schmerzen und noch etwas überfordert. Interessierte
nicht weiter. Entlassung. Zum Glück steckte mir die Schwester heimlich
Schmerztabletten zu. Auf der Station gab es übrigens nur drei Toiletten, für
Patienten und Besucher. Auf dem Flur. Ich war mit all dem völlig überfordert
und wie paralysiert. Konnte mich nicht bestimmend artikulieren. Seitdem zuhause
mit der Auflage für die kommenden 8 Wochen das Bein nicht zu belasten. Humpelnd
hüpfende Wanderungen zwischen
Schreibtisch und Bett. Montag jetzt Fäden gezogen beim Hausarzt. Die Angst vor
der Treppe zumindest mal angegangen. Ab nächster Woche Physiotherapie.
Wie es mir nun geht? Kann ich nicht beschreiben. Ich drücke
weg und beame mich über Bücher lesen raus aus dem realen Geschehen. Manchmal
weine ich, ohne recht zu wissen, über was eigentlich gerade. Ayda und Peter
helfen mir in Alltagssachen, meine Nachbarin kommt regelmäßig zu Besuch. Aber,
irgendwie ist das alles in meiner Wahrnehmung wie in Watte gepackt. Ja, gute
Metapher: Ich fühle mich wie in einem Kokon, innen wie außen. Lebend, ja, aber
nicht lebendig. Widerlich.
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