Kluge Sätze vom Herrn Precht: "Aber wenn man sich philosophisch und historisch mit Religionen
beschäftigt, sieht man, dass sie Menschenwerk sind, nicht Gotteswerk. Aber man
kann natürlich trotzdem einem Glauben anhängen, wobei ich Glaube und Religion
sorgfältig voneinander trennen würde. Religion ist ein weltliches
Herrschaftsinstrumentarium. Glaube hingegen ist das, was übrig bleibt, wenn man
die Grenzen von Verstand und Vernunft erkannt zu haben glaubt. Für Glaube ist
in der Philosophie allemal Platz, für Religion weit weniger."
Das ist das, was mir in der ganzen aktuellen
Islamgedönsdebatte fehlt: Lasst uns über Religion reden, ja. Ganz grundsätzlich
und so, dass es jeder verstehen kann und dann schauen wir uns die großen
Religionen an und, upps, wir werden vielleicht feststellen, dass die Gemeinsamkeiten
in all ihrer Ungeheuerlichkeit größer sind als die Verschiedenheiten. Ich habe
überhaupt keinen Bock darauf mich über Islam, Christentum, etc. in heiße RechtfertigungsKreiselDiskussionen
zu verfangen. Ich will da raus. Ja, ich halte Religion, egal welche, für ein
Instrument der Macht und Gierigkeit und der Verdummung.
Glauben kannst und darfst du, was du willst. Das ist ganz
und gar deine private Angelegenheit. Religion jedoch ist niemals privat und
erhebt immer den Anspruch der absoluten Wahrheit, der Deutungshoheit über die
Welt und den Menschen, gibt vor, was Recht und Unrecht sei und hat den ihr
immanenten Drang der Missionierung. Egal, wie sie sich nennt und egal, wer sich
gerade ihrer bedient.
Und so ändere ich den obigen Satz vom Herrn Precht für
mich: Für Glauben, für deinen und deinen und deinen ist in meiner Welt immer
Platz. Für Religionen nicht.
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