12.1.16

Kluge Sätze vom Herrn Precht: "Aber wenn man sich philosophisch und historisch mit Religionen beschäftigt, sieht man, dass sie Menschenwerk sind, nicht Gotteswerk. Aber man kann natürlich trotzdem einem Glauben anhängen, wobei ich Glaube und Religion sorgfältig voneinander trennen würde. Religion ist ein weltliches Herrschaftsinstrumentarium. Glaube hingegen ist das, was übrig bleibt, wenn man die Grenzen von Verstand und Vernunft erkannt zu haben glaubt. Für Glaube ist in der Philosophie allemal Platz, für Religion weit weniger."

Das ist das, was mir in der ganzen aktuellen Islamgedönsdebatte fehlt: Lasst uns über Religion reden, ja. Ganz grundsätzlich und so, dass es jeder verstehen kann und dann schauen wir uns die großen Religionen an und, upps, wir werden vielleicht feststellen, dass die Gemeinsamkeiten in all ihrer Ungeheuerlichkeit größer sind als die Verschiedenheiten. Ich habe überhaupt keinen Bock darauf mich über Islam, Christentum, etc. in heiße RechtfertigungsKreiselDiskussionen zu verfangen. Ich will da raus. Ja, ich halte Religion, egal welche, für ein Instrument der Macht und Gierigkeit und der Verdummung.

Glauben kannst und darfst du, was du willst. Das ist ganz und gar deine private Angelegenheit. Religion jedoch ist niemals privat und erhebt immer den Anspruch der absoluten Wahrheit, der Deutungshoheit über die Welt und den Menschen, gibt vor, was Recht und Unrecht sei und hat den ihr immanenten Drang der Missionierung. Egal, wie sie sich nennt und egal, wer sich gerade ihrer bedient.


Und so ändere ich den obigen Satz vom Herrn Precht für mich: Für Glauben, für deinen und deinen und deinen ist in meiner Welt immer Platz. Für Religionen nicht.

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