8.1.17

A: „Kannst du bitte nachher die Leiter nehmen und mir im Flur eine neue Glühbirne rein drehen. Ich bin ganz unsicher auf der hohen Leiter und C ist schwanger und wenn sie runter fällt, dann sind zwei in Gefahr.“

B: „Ja klar, ich bin ja auch nur einer. Ist ja nicht so schlimm, wenn ich mich verletze oder gar sterbe. Macht eh nix, bin ja nix wert.“ (*Fiktives Gespräch)

Ein wunderbares Beispiel dafür, wie unterschiedlich man auf Gesagtes reagieren kann. Jemand anders hätte zum Beispiel sagen/denken können:

„Das ist aber gut, dass du vorsichtig mit dir umgehst und einsiehst, dass bestimmte Dinge gerade nicht so gehen.“

„Wie lieb von dir, wie du dich um C kümmerst und auf sie aufpasst.“

„Toll, dass es dir so leicht fällt um Hilfe zu bitten!“

„Klar, mach ich.“ Ohne weitere Gedanken dazu.

Die Aussage von A bleibt ja immer gleich, nur das, was B jeweils daraus macht, das ist ganz unterschiedlich.

Banal? Ja vielleicht. Aber ein gutes Beispiel dafür, dass man wirklich vor Glück im Regen tanzen könnte, wenn Kommunikation ab und an doch reibungslos funktioniert.


Geht mir gerade noch so durch den Kopf dazu: Es gibt diesen immer wieder zitierten Spruch

„Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage (sende), aber nicht für das, was du verstehst (was bei dir ankommt)“, oder so ähnlich.

Hat mir schon immer ein Grummeln gemacht. Ich fühle mich nämlich schon auch zu einem Teil verantwortlich für das, was beim Gegenüber ankommen könnte. Ich wähle doch oft Tonfall, Gestik, Mimik, Buchstabenfolgen schon ganz bewusst aus und berücksichtige dabei, was meine Motivation ist (will ich verletzen, beruhigen, Verständnis zeigen, trösten, diskutieren, streiten, etc., etc.) und was ich alles über mein Gegenüber weiß (Geschichte, Empfindlichkeiten, Sprachvermögen, aktuelle Befindlichkeiten, konkreter Kontext, etc., etc.). Ja, das passiert manchmal ganz intuitiv und in Sekundenbruchteilen. Aber es passiert. Darum mag ich diesen Spruch halt nicht.

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