15.1.17

„Der Ruf nach mehr Sicherheit setzt ja ein subjektives Gefühl der Bedrohung voraus. Fühlen Sie sich bedroht, Frau Müller?“

„Ja. Ich fühle mich bedroht: Von der Gier der Konzerne, von Pharma- und Lebensmittelindustrie, von dem Überwachungswahn, von der Gewaltbereitschaft der Militärs, von all dem Hass in öffentlichen Diskursen, von den EwigGestrigen, von den Menschenfängern aus rechtnationalen Lagern, von all dem Krieg, der Not, dem Hunger und dem Elend auf der Welt, von der sozialen Kälte und der machtgeilheuchlerischlügenden Berechnung der selbstverliebt eitlen Pöstchenjäger in Politik und Wirtschaft.
Nicht bedroht fühle ich mich jedoch von den verzweifelnden Menschen, die sich gegen all dies, manchmal recht hilflos verworren und verquert sich verrennend, zu wehren versuchen und die sich in dieser Kälte immer wieder doch auf das Wesentliche besinnen: Miteinander, solidarisch, Hände reichend, helfend, stützend, sich gegenseitig wärmend und ermutigend.“

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