27.1.17

Von der Tendenz her kenne ich das auch. Nicht nur von der Uni. Damals, als Arbeiterkind, in diesen hehren Hallen bin ich aber auf die Show nie reingefallen. Im Gegenteil. Ich hatte als Schülerin eine Kaderschulung beim KBW (und egal, wie man zu diesem Verein stand oder steht, die Schulungen waren Klasse) absolviert. Deshalb kam mir das ganze bornierte Gelabber, der, damals noch vor allem männlichen, linken Hautevolee ein bissl lächerlich vor.

Ich hatte von meinem Opa, dem alten Gewerkschaftler, gelernt, dass es meine Aufgabe sei, mir Wissen, Wissen, Wissen anzueignen, um es dann an die weiter zu geben, die nicht das Glück hätten, es sich aneignen zu dürfen. Es blieb mir bis heute wichtig.

Wissen in allgemeinverständliche Sprache und in Geschichten zu transformieren, so dass es jeder Mensch verstehen kann - boah durfte ich mir da einiges anhören. Von "Wir sind keine Sozialarbeiter!" bis "Du schreibst dann doch Kalendergeschichten!" reichte die Palette der arroganten Vorwürfe. Geht bis heute so. Hat mich aber nicht überzeugt. 

Ich bin heute mehr denn je der Meinung, dass es fundamental wichtig ist, ein rundum fundiertes Allgemeinwissen zu haben, und dass lebenslanges Lernen absolut notwendig ist. Und ja, ich gehe auch immer noch  davon aus, dass man Wissenschaftssprache auch in allgemeinverständliche Wortreihungen umwandeln kann. Anstatt mit Gleichgesinnten sich immer um die eigenen Theorien selbst beweihräuchernd zu drehen, wäre es an der Zeit, diese Theorien an der Alltagstauglichkeit für diejenigen, die diesen Alltag leben, zu überprüfen und zu kalibrieren. Dafür müsste man sich denen aber erstmal verständlich machen und in ihrer Sprache reden lernen. Zeit dafür wär es endlich. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

Die Tendenz jedoch, den einen gegen den anderen auszuspielen, die mag ich nicht. So ganz und gar nicht.

Lesenswerter Artikel, wenn man den Kopf beim Lesen eingeschaltet lässt ->

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