5.7.17

Als mündige und aktive Bürgerin mache ich mir jedes Mal wieder die Mühe und lese mich durch alle greifbaren Wahlprogramme. Vergleiche, hinterfrage, schau mir die von den letzten Wahlen an und was daraus geworden ist. Und komme immer wieder zu der Erkenntnis: Ein Wahlprogramm ist das eine, das was dann später konkret umgesetzt und verabschiedet wird, aus aktuell vorgeblich absolut notwendigen Gründen, ist was ganz anderes. So ist das halt mit den Wahlprogrammen und mit den Fähnchen im Winde. Es geht, unterm Strich, immer um die eigenen Pfründe, also um Wählerstimmen - da ist die jeweilige Farbe der Partei letztendlich egal, betrifft sie alle. Marketing, sonst nix.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich schon auch Unterschiede, nämlich in der grundlegenden Sicht auf Welt und Menschen. Welches Welt- und Menschenbild liegt unter den rosablumigen Wölkchen der Wahlprogramme? Da lege ich diese dann beiseite und schau mir an, was die jeweiligen Vertreter*innen der Parteien so im aktuellen politischen Alltag von sich geben. Wie treten sie wo auf? Wo setzen sie Schwerpunkte? Wo mischen sie sich mit einer klaren und konkreten Haltung immer wieder ein? Gibt es Positionen, von denen sie unter gar keinen Umständen abweichen würden? Wie ist ihr Kommunikationsstil untereinander und mit anderen? Und, und, und … und dann gibt es für mich noch eine wesentliche Frage, und die ist natürlich politisch so was von völlig unkorrekt, aber ich gestehe, für mich eine der wichtigsten: Würde ich diesen Menschen meine Kinder anvertrauen? Dann wird es meistens sehr, sehr eng und es bleiben nur wenige übrig.

Kann ich so wählen gehen? Bis jetzt ja. Allerdings wird es von Mal zu Mal schwieriger. 

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